Sonntag, 15. Oktober 2017

Herbstgeruch

Tage merklich trübe.
Äpfel liegen vorm Haus.
Den ganzen Tag am Schreibtisch,
bringe ich nur den Müll raus.

Doch dieser Moment - er reichte.
Denn just dieser Augenblick,
bringt mit aller Kraft,
den Herbst in mein Leben zurück.

Feuchtigkeit und Feuer,
sie tanzen den alten Tanz.
Die Funken stieben in neuer,
prächtiger Eleganz.

So geht der Holzscheit dahin,
und mit ihm geht ein Jahr.
Ich gehe wieder hinein,
der Zeit nun wieder gewahr.

Sonntag, 1. Oktober 2017

Herbstmorgen

Nebel umhüllt die Straße.
Kein Leitpfosten ragt,
aus dem dunstigen Vorhang.
Feingezackter Flaum,
blüht auf den Gräsern am Wegesrand.

Kaltfeuchte Stille
- in Wodka getränkte Watte -
umgibt mich gänzlich,
brennt in Augen und Lunge.

Der Schrei einer Krähe,
kämpft sich in meinen Gehörgang,
verendend, schwach,
- hohl -
in der dünnen Luft.

Ich - eingekapselter Wille -
durchschreite die Glocke gen Tag.
Ich - brennendes Streichholz -
setze den Morgen in Flammen.