Montag, 30. Dezember 2013

Wenn Menschen...


Wenn Menschen aus ihrer Heimat fliehn.
Wenn Menschen freiwillig ins Fremde ziehn.
Wenn Familien zerrissen werden.
Wenn Kinder dort auf dem Wasser sterben.

Dann hat das sicher viele Gründe:
Armut, Hunger, politische "Sünde",
unsere Gier nicht zu vergessen,
wir geben die Waffen und fressen und fressen.

Wir leeren die Meere,
wir schröpfen die Saat,
bestechen und schmieren,
in jedem Staat.

Manch einer wehrt sich:
"Die Lobby ist Schuld!"
 Doch hat sie ihr Geld erst,
 von uns geholt.

Als Teil des Ganzen,
sind wir mit im Boot.
Gehn einige unter,
sind alle in Not.

Unsere Not, 
ist die zu Erkalten.
Selbstgefällig diesen Kurs, 
auf den Eisberg beizubehalten.

Wenn Menschen ertrinken.
Wenn Menschen erfrieren.
Einfach verrecken,
vor unseren Türen.

Wenn Menschen tief sinken,
dem Flüchtling abwinken,
sich in ihrem Reichtum verlieren.
Dann! 
Werden Menschen zu Tieren ...

"Lampedusa ist überall !" - COR




Donnerstag, 19. Dezember 2013

Der Stern

Stell dir vor am Himmel,
gäb es nur einen Stern.
Kein fröhliches Sternengewimmel,
nur einer – allein –,
und so fern.

Zu seiner Schwester der Sonne,
blickte er schmachtend schon lange.
So gern wär er nicht allein.
Lieber schon lange vergangen,
als ewig so einsam zu sein.

Für uns zög er einsam die Bahnen,
am schwarzen Himmelszelt.
Der Blick ginge immer zu ihm,
weil er unsre Nächte erhellt.

Anders als der Mond,
der unser Nachbar ist,
strahlte der Stern uns immer,
und erntete dafür nichts.

Wir würden ihn vermissen,
wäre er einmal fort.
Der Himmel schaute dann schwarz,
nichts hielte den Blick am Ort.

Dem einsamen Stern wir dankten,
für seine treue Wacht.
Liebten die Schwester bei Tage,
und ehrten ihn stets in der Nacht.

Was einsam ist wird wertvoll,
so ist´s wohl viel gedacht.
Man Frage sich bei den Sternen,
ob´s überhaupt Sinn macht.

Mittwoch, 27. November 2013

Schattierungen


Schwarz oder Weiß.
So einfach zu fassen?
Rot oder Grün?
Abgrenzung schaffen!

Jede Grenze,
klar gezogen,
trennt was doch gemeinsam ist.
Der sanft geführte Übergang,
statt ihm klafft ein weiter Riss.

Dort im Schatten aller Dinge,
tief im Herzen der Fraktur,
zeigt sich uns ein Farbenspiel,
liegt im Dunkeln eine Spur,
liegt Unendlichkeit verborgen,
bereitet Philosophen Sorgen.

Hinter diese seichten Grenzen,
blickt sonst kaum ein lebend Mensch.
Weil er lieber sicher wohnt,
weil er ihren Reiz verkennt.

Die Schattierung wird gesehen,
flüchtig im Vorübergehen,
doch bleibt die Tiefe unerkannt,
verbirgt sich wacker dem Verstand.

Leidlich bleibt der Blick der Welt,
eng und klein und stets verstellt.


Montag, 4. November 2013

An Jemanden - Das lyrische Ich



Trage mich weit fort von hier.
Nimm mich mit ans Meer.
Zeig mir wo die Berge stehn.
Es dürstet mich so sehr.

Einsamkeit ist ein Gefängnis,
von kaltem, moosbeflecktem Stein.
Tief im dunklen Herz der Erde,
gräbt man sich ganz langsam ein.

Kein Gesicht und keine Stimme,
seien sie auch noch so süß.
Bricht den Bann und sprengt die Ketten,
die ich selbst im Fels einließ.

Das Dunkel in mir nach Außen gekehrt,
verlor ich fürs Lieben jeden Wert.
Denn hinter der dünnen Fassade,
erkennt man, von nahem, die schlechte Scharade.

Der Abgrund schreckt die meisten ab,
statt einer Oase, ein tiefes Grab.

Drum muss ich gehen, muss vergessen, kann nicht ewig warten.
Will nicht finden, will nicht bleiben, hab schon gelitten auf diese Arten.
Nicht haften, nur laufen, so weit meine Füße mich tragen,
durchs Dunkel, durchs Lichte ... Ach irgendwann!
Ich kann es kaum erwarten.

Sonntag, 27. Oktober 2013

Weltwahrnehmung

"Die Bewegtheit der Geschichte ist das Geschehen der menschlichen Existenz. Jede neue geschichtliche Wirklichkeit fordert eine neue menschliche Existenz." (Marcuse, 1928, S. 383) [1]


Wir leben in einer Welt die ist.
All unsere Geschichte scheint geworden:
Am Ende der Welt, gibt’s keine Sorgen!
Was danach kommt ist der Rist.

Die Außenkante unsrer Welt.
Wir fürchten uns, wir haben Angst,
vor diesem letzten Übergang,
von dem man in die Schwärze fällt.

Oh starr gewordene Welt,
in der wir uns bewegen.
Was bringt es zu träumen?
Was bringt es zu leben?

Die Welt ein Stein?
Die Welt ein Fluss?
Zeit fließt weiter mit Verdruss.
Will doch nicht sein!

Will immer werden!
Nicht in dieser Starre sterben!
So geht sie auf den Abgrund zu,
und zeigt dem Menschen ohne Ruh,

dass der starre Ast zerbricht!
Am Wind.
Am Schnee.
Am Selbstgewicht!

Der Traum zur Wandlung sei begriffen:
Veränderung des Dings Natur!
Unsre Welt kein starres Sterben,
sondern Leben, Atmen, Werden!

Wenn wir uns einst als werdend sehn,
und nicht bloß als gewordne Steine,
strebt alles gleich dem Umsturz zu:
die Dämme brechen –
Jedem das Seine!

Ob alles sich dann zu Höhen schwingt,
oder tief – wie einst – zu Schanden sinkt.
Das bestimmen Menschenträume,
vom Werden,
vom Leben,
vom Sterben,
schon Heute!


 
Zum Weiterlesen:

Heidegger, Martin: Sein und Zeit. 1927.
Hesse, Hermann: Das Glasperlenspiel. 1943.
Horkheimer, Max; Adorno Theodor W.: Dialektik der Aufklärung. Philosophische Fragmente. 1947.
Lukács, Georg: Geschichte und Klassenbewusstsein. 1923.

Marcuse, Herbert: Beiträge zu einer Phänomenologie des Historischen Materialismus. 1928.
Marcuse, Herbert: Feindanalysen. Über die Deutschen. 1943.
u.A.

_____________
[1] Zitiert nach: Marcuse, Herbert: Beiträge zu einer Phänomenologie des Historischen Materialismus. In: Marcuse, Herbert: Gesammelte Schriften. Bd. 1. Frankfurt am Main: Suhrkamp Verlag, 1978. S. 347 ff.


 

Sonntag, 20. Oktober 2013

Schein und Sein

Wow... 1000 Besucher_innen, naja nicht ganz, diese Abfrageserver kann man ja kaum als Besucher_innen zählen, aber trotzdem, die Zahl steht schonmal da. Für manche mag das nicht viel sein, aber für mich ist es schon so eine Art erstes Jubiläum. Aus diesem besonderen Anlass hier die Veröffentlichung des Gedichtes mit dem eigentlich alles begann und seiner Geschichte. Naja mehr oder weniger... Eigentlich ist es dummes Zeug das man auch überspringen kann. 
Aber für alle die die ein wenig mehr lesen möchten:

Es ist dieses Gedicht mit dem ich, in den ersten trüben Tagen des Jahres 2011, begonnen habe meiner vergessenen Jugendfreude, dem Dichten, wieder zu fröhnen. In einer schweren Zeit, auf einer Autofahrt, nach einem mehr deprimierenden als erholsamen Urlaub (zum Glück der Letzte den ich hatte) kam mir der Gedanke, dass ich früher in der Schule immer Spaß daran hatte Elfchen und andere Lyrik zu schreiben. 
Ein Spaß der einem in dieser Gesellschaft ja konsequent aberzogen wird, da die Selbstverwirklichung dem ökonomischen "Nutzen" im Zweifelsfalle weichen muss. Ich beschloss mit der Zeit, mich diesem falschen und unmenschlichen Paradigma zu großen Teilen zu verweigern. Jeden Tag sieht man die Menschen und die Natur, die von dieser Gesellschaft und ihrem Realitätsprinzip, dem Leistungsprinzip wie Herbert Marcuse so schön diagnostiziert, zerbrochen und zernichtet werden. Und jeder dieser schrecklichen Verluste ist ein weiterer Grund sich dieser Welt nicht zu fügen, lieber ein einsamer Steppenwolf zu sein, als ein weiteres Vieh das zur Schlachtbank geführt wird. Lieber den romantisch-einsamen Helden mimen und für Andere Sorge tragen, ihnen Hoffnung geben, als sich in Sicherheit zu wiegen und ihren Untergang einfach zu ignorieren. Aber ich komme vom Thema ab... dafür wird an anderer Stelle noch genügend Zeit sein und die Worte sind ohnehin verschwendet.
Wie von selbst kamen mir daraufhin jedenfalls diese Zeilen in den Sinn. Ich hatte meine liebe Not mir in dieser Situation Stift und Papier zusammen zu klauben, um sie vor der Vergänglichkeit und Schwärze zu bewahren, die mein, in dieser Hinsicht leider, verschwendungssüchtiger Geist ihnen zuteil werden lassen wollte. Doch es gelang alles rechtzeitig zu notieren und dieses Gedicht war mir von diesem Tage an so lieb und so nah, dass ich nie wieder vergessen wollte, wie wichtig und befreiend es sein kann zu schreiben. 
Auch heute noch erinnert es mich stets an diesen Tag, an die Fragen und Antworten die ich in dieser Zeit gefunden hatte. Aber auch an die Befreiung und Freude alle Gedanken, wie mit einem Zauberspruch, aufs Papier zu bannen. Da waren und sind sie nun immer noch, statisch wie ein Glas Wasser das man aus einem reißenden Strom schöpft und das daraufhin friedlich beobachtet und verstanden, ja sogar anderen gezeigt werden kann. Jedoch, wer das Glas bloß betrachtet, wird sich noch immer keine Vorstellung vom Fluss, aus dem es stammt, machen können. Wenn es aber das richtige Wasser ist, jenes tiefe, reißende, wilde, schaumkronenüberspülte, tiefklare Wasser aus der Mitte des wilden Stromes, dann wird der der es trinkt vielleicht diesen Fluss erahnen können, mit dem jemand möglicherweise heftig ringen musste um ihm dieses kleine Gläschen abzutrotzen. Zumindest weiss er schon mehr über den Fluss, als alle Menschen die ihn nur im vorbeigehen betrachtet haben und daher zwar seine Form kennen, nicht jedoch seinen Inhalt, seine Tiefe. 
Aber genug der Flüsse und Gläser. Alle Metaphern sind irgendwann ausgelutscht und ich hoffe diesem Punkt gerade noch zuvorgekommen zu sein. Denn eine überstrapazierte Metapher, gleicht einem übervollen Staudamm der irgendwann bricht.

Manche malen, manche musizieren, manche slammen, manche schreiben Romane oder Kurzgeschichten um das auszudrücken worüber man nicht sprechen kann, die Welt zwischen und hinter den Zeilen und Worten. Ich schreibe jedenfalls seit diesem Tag meist, frei nach Ernst Pöppel, in  ca. 3-Sekunden-Versen den Strom meiner Gedanken nieder und freue mich nun auch dieses mir so lieb gewordene Gedicht in eine Form gebracht zu haben, die es vorzeigbar macht und die ihm, als Grundstein und Juwel all meiner darauf gefolgten und folgenden Arbeiten, wie ich hoffe, gerecht wird.

Vielen Dank für das ( vielleicht sogar verständnisvolle) Lesen dieses sicherlich maßlos übertriebenen und höchst prätentiösen Vorgeplänkels voller Kommafehler:


Schein und Sein

Teil 1:
Dort auf der Bank, da sitzt ein Mann,
hat scheinbar einen Anzug an.
Doch Schein kann trügen,
Wahrheit ist,
dass dieser Mann in Ketten sitzt.

Das Kleid der Seele ist zerschlissen.
Das Herz aus seiner Brust gerissen.
Kann nicht mehr lachen und nicht weinen,
muss im hier und jetzt verweilen.
Weiss nur was er zu tuen hat,
doch nichts von seiner Schaffenskraft.

Leer fühlt er sich und ganz zerbrochen,
im Geiste noch ein Zitterrochen,
stellt Fragen die ihn stets behindern,
doch seinen Schmerz ein wenig mindern.

Fragen ohne Antwort nur,
doch stellt er sie entschlossen - stur!
Gewillt den Weg zuend zu gehn,
nichts ist gewiss nichts bleibt bestehn.

Doch wie kann einer gehen,
der doch in Ketten sitzt?
Und wie kann einer Wissen,
der nur auf Wiesen blickt?

Der Körper dieser Käfig,
sperrt seine Seele ein.
Doch wird er einmal gehen,
geht sie mit ihm anheim.

So weiss er keinen Ausweg,
und grübelt drüber nach.
Denn er sitzt hinter Gittern,
das weiss er selbst im Schlaf.

Er wird wohl lange noch hier sitzen,
und starren auf der Wiesen grün.
Im Schnee, im Regen und bei Blitzen
wird seine Flamme schwächer glühn.

Die Leute nur den Anzug sehn,
und ehrwürdig vorüber gehn,
nicht kennen seine Seelenpein.
So sitzt er da,
allein.

Teil 2:
So sitzt er da und keiner wird ihn retten.
So sitzt er da, gehüllt in seine Ketten.
Nur Hut und Schuhe sieht man noch,
doch er wartet Woch' um Woch'.

Wartet auf die Uhren, 
die sich rückwärts drehen.
Wartet auf die Zeit:
Ach bliebe sie nur stehen!

Montag, 14. Oktober 2013

Preis und Freiheit


Dieser Gedanke an die völlige Ungebundenheit lässt mich nicht mehr los. Der Gedanke an ein Leben auf Reisen ohne Ziel, ohne Bindungen, ist erschreckend und doch auch lockend. Ja verheißungsvoll! Wenn wir einfach gehen und uns keine Gedanken machen über Krankenversicherungen und das Päckchen, das der Postbote für unseren Nachbarn bei uns abgegeben hat. Von der Hand in den Mund und immer am Abgrund. Die Lust und den Schmerz roh und unraffiniert, ja gänzlich unschabloniert und unverordnet erleben. Ach welch Abenteuer uns jenseits des ausgetretenen Pfades erwarten könnten, den wir so stolz "Gesellschaft" nennen.
Wir müssten natürlich in Terrain vordringen, in dem wir nicht aufgrund unserer Unabhängigkeit gehasst und gemieden werden. Die Angst vor der Sehnsucht, die wir bei den Mitgliedern eben jenes gut geölten Uhrwerkes erwecken würden, ist nicht zu unterschätzen.
Unabhängigkeit ist der Preis der Ausgestoßenen.
Und Ausgestoßene wollen wir werden. Heute! Morgen!
Das Leben hat keinen Preis, denn es ist sowieso umsonst.

inspiriert von: 
Hesse, Hermann:  Narziß und Goldmund. Berlin: S. Fischer Verlag, 1930

Klöckritz, Angelika: Die Vermessung des Ichs. Hamburg: ZEITmagazin, 2012. Url: http://www.zeit.de/2012/49/China-Religion-Eremit-Einsiedler-Berge

Samstag, 5. Oktober 2013

Cool – Sein: Die Geschichte eines Erwachenden



Als Kind wollte ich immer zu den coolen Kids gehören.

Jetzt war ich so cool,
innerlich so eiskalt, so erfroren,
dass die coolen Kids
und alle Anderen,
nichts mehr mit mir anfangen konnten.

Denn sie sind mir egal geworden.
Sie gingen mich nun nichts mehr an.

So lernte ich,
dass es nicht die Coolness war um die es mir ging,
sondern das Dazugehören,
welches mir nun,
wo es so unerreichbar fern und unnütz erschien,
schmerzlicher fehlte denn je.

Und das Cool-Sein wurde,
ebenso wie alles Andere vor ihm,
bedeutungslos.

Was blieb war die Einsamkeit,
die ihre Bedeutung nie verlieren würde,
und die es letztlich vollbrachte,
mir negativ,
wahre Zugehörigkeit,
eben durch ihre Abwesenheit,
erlebbar zu machen.

So abstrahierte ich,
die Gemeinschaftlichkeit,
aus der Einsamkeit
und wurde auch frei von diesem letzten und stärksten Begehren.

Erwacht begrüße ich,
meine Freunde und Feinde.
Sie alle stehen für mich bereit,
warten auf mich,
und sind doch nicht vorhanden.

Dienstag, 24. September 2013

Sail!

Sonst ja nich so meine Musik, aber nach dem DevilDriver Cover dieses Songs bin ich von der ganzen neuen Awolnation-Platte "Megalithic Symphony" sogar so begeistert das ich hier Werbung dafür poste... unglaublich...

" [...] 
Maybe I'm a different breed
Maybe I'm not listening
So blame it on my ADD baby

[...]" 



Montag, 23. September 2013

Nachgeschmack einer Wahl

Es ist nicht die Wahl die mir Sorgen bereitet. Nein, an der Wahl ist wohl nichts auszusetzen. Ein sauberer, gut organisierter Vorgang. Sehr akkurat. Jedoch scheint der Zustand des Wählenden besorgniserregend. Und wenn der Wählende als Körper der Demokratie krank ist, dann kann die Wahl vielleicht den äußeren Anschein von Gesundheit und Kraft und Richtung geben. Aber im Schatten dessen wird sich die Krankheit verschlimmern. Weil sie verdeckt, weil sie nicht behandelt wird. Weil dem Körper immer mehr Belastungen aufgedrückt werden. Hier ist nicht die Rede von finanziellen Belastungen, das wäre ein Missverständnis. In diesem Fall kann man den Körper tatsächlich wortwörtlich nehmen. Der Körper genügt sich nicht mehr. Er soll besser, schneller, effektiver und gehöriger arbeiten als jemals zuvor. Er zerteilt sich zwischen Arbeitsfantasien und Freizeit(an)geboten und kommt nicht einmal im Alter mehr zum Stillstand, der ja Einsicht bedeuten könnte. Und weil er mittlerweile selbst so sehr glaubt, dass er so sein muss - Ja so sein will! -, reicht die Herrschaft bis in ihn hinein. Der Volkskörper wird zum Eigenen und die gesellschaftliche Krankheit wird zu Volkskrankheit. Zur psychologischen Pathologie. Es gibt nur eine Hölle und die schaffen wir uns selbst. Nur ein Grab, ein Massengrab, das wir gemeinsam ausheben. Und erst wenn wir alle darin untergehen, wird sich vielleicht, bei denen die sich retten konnten die Einsicht einstellen, dass der Mensch, wenn er herrschen will, auch Verantwortung trägt. Also auch die Menschen, die in einer Demokratie ja alle Herrscher sind, an ihrem Wohl und Wehe mit schuldig sind. 
Und dann sagen sie, die Überlebenden, vielleicht das der Tod jener Vorväter und -mütter gerecht war. Sie waren blinde Herrscher. Zu egoistisch und stolz ihre Lage einzugestehen. Verblendet von ihrer Technik, ihrem Luxus, ihrer Macht über die Natur haben sie den Ruf ihrer verkrüppelten Seelen und Körper nicht gehört. Haben sich nicht gekümmert um die, die nach Hilfe riefen und vor Hunger den Schlaf erst fanden, als es der letzte war. Haben Industrien und Wissenschaften erdacht um ihrer leidenden Verfassung ein Schlafmittel einzuflößen, dass sie nicht so sehr schreie und sich rege, ihren Dünkel nicht störe. 

Ja diese Wählenden, diese Traummenschen, machen mir Kopfzerbrechen und ich weiß, indem ich die Tablette in betracht ziehe, das ich vielleicht sogar einer von ihnen bin.

Gegangen / Gone

Gone

Rost bedeckt die Welt,
das große Spiel ist vorbei.
Unter der dicken roten Staubschicht,
sucht man vergeblich nach Überresten des Lebens.

Was der Rost nicht erstickt und zermahlen hat,
das ist schon vor langer Zeit gegangen.
Nichts wurde zurückgelassen,
als das große Rad unvermeidlich seine Drehung vollendete.

Wo einst Trieb und Vernunft miteinander wilde Kämpfe rangen,
wacht nun die stille Ewigkeit.
In wildem Erinnern zeigt der Wind von Zeit zu Zeit,
eine rostrote Metapher der Kraft dieses Konfliktes.

Die Stürme toben dann über die weiten Ebenen,
doch die Bewegung ist trügerisch.
Sie ist kein Beweis für das einstige Leben,
sondern für seinen Niedergang vor der ewig schleifenden Stetigkeit der Zeit.

So sieht man dann den roten Planeten,
den toten Planeten.
Und fragt sich unmerklich:
'Was wird aus uns?'

Montag, 16. September 2013

Good to Know

A group of fish is called a School of Fish.
A group of geese is called a Gaggle of Geese.
A group of Crows is called a Murder of Crows.   
A group of sea gulls is called a Flock of Sea gulls.
A bunch of cows and bulls is called a Herd of Cattle. 

But what do you call a group of frogs?
Answer: An ARMY, a chorus or a colony of Frogs!
 

found on:
- http://allaboutfrogs.org/weird/general/many.html  
- http://wiki.answers.com/Q/What_is_a_group_of_frogs_called

Thx to the Alice Cooper Show on Radio Bob!

Donnerstag, 12. September 2013

Warum eigentlich?


Vielleicht schreibt man das alles nur, damit irgendwann, wenn das Spiel vorbei ist, jemand erkennt wer der Schauspieler den er dort sah wirklich war. Und vielleicht will, oder muss, Er, der Schauspieler, selbst nach seinen Auftritten erst immer wieder entdecken, wer er eigentlich ist. Denn alles was er der Welt vorgibt zu sein ist immer nur Teil, nur Maske, nur Ausflucht und Muster. Eine Scharade unter Tausenden.

Das Ganze gibt es nicht im Kleinklein dieser oberflächlichen hektischen Welt. Das Ganze braucht Zeit und Geduld. Eine Ewigkeit für ein Sandkorn Wahrheit.


Oder wie Fernando Pessoa es um 1934 ausgedrückt hat:
Manchen mag dieses von mir für mich geschriebene Tagebuch zu künstlich vorkommen. Aber alles Künstliche entspricht meinem Naturell. Womit sonst könnte ich mich unterhalten, wenn nicht mit dem sorgfältigen Aufzeichnen meines geistigen Lebens? Im übrigen ist die Sorgfalt, die ich darauf verwende, nicht allzugroß. Ich bemühe mich weder um eine besondere Anordnung noch um eine ausgefeilte Form. Ich denke dabei ganz selbstverständlich in der mir eigen gewählten Sprache. […] Unsere Leichtfertigkeit von gestern ist heute eine beständige Sehnsucht, die mein Leben zermürbt.“
 
(Pessoa, Fernando: Das Buch der Unruhe des Hilfsbuchhalters Bernardo Soares. Zürich: Ammann Verlag & Co., 2003. S. 446)

Montag, 9. September 2013

Himmelblau

Blau im Himmel so fern,
so nah sind dir die Flieger,
streifen dein samtiges Antlitz.
Doch ihre Seelen so fern,
verleben die Zeit in der Economy Klasse.

Samstag, 3. August 2013

Zum Leben eines Harry Haller

Steppenwölfe

Zwei Steppenwölfe trafen sich,
und waren gemeinsam allein.
Sie rochen einander,
gaben sich trost,
doch konnten zusammen nicht sein.

Letztlich ganz und gar zu wild,
blieb ihre Sehnsucht ungestillt. 

Ihre Wege zu verschieden,
ihre Geister unbezähmt.
Haben sie sich dann gemieden,
von sich selbst doch stets gequält.

Laufen, rasten, sinnen, streunen,
über Mauern, hinter Zäunen.
Nichts treibt solche Steppenwölfe,
so wie ihre eigenen Träume.

Samstag, 20. Juli 2013

Wahrheit oder Pflicht?

Wer kennt diese Wendung nicht?
Wenn Unrecht zu Recht wird,
ist Widerstand die Pflicht.
Doch wenn Unwahrheit zu Wahrheit wird,
wer hält dann Gericht?

Ist Wahrheit eine Pflicht?
Folgt sie aus Respekt?
Wer verliert Gesicht,
wenn Unwahrheit verdeckt?

Kann die Lüge schützen?
Und wer ist der Geschützte?
Wer hat am Ende den Schaden
und wem ist sie zunütze?

Alle diese Fragen,
treiben uns umher.
Und die richtige Antwort,
fällt einstweilen schwer.

Donnerstag, 4. Juli 2013

Am Strand (Version 2)


Ich falte meine Hände
und bete doch zu niemandem.
Ich weiß das alles gut wird
doch aller Glaube wird geprüft.
Wo doch alles Wissen geglaubt wird,
ist das Leben von kalter Gewissheit.
Kalt wie die wogende Gischt der Zeit,
die sie mit uns hierhin und dorthin trägt.
Die Religion eines aufgeklärten Individuums
ist der Wunsch eines Sandkorns am Strand.
So viele Sandkörner ungehört,
so viele von den Wellen entführt.

[...] 

Samstag, 15. Juni 2013

Weitergehen


Eine Geschichte über die verlorene Liebe

Teil 1: Der Weg

Ich geh allein,
die Straße steinig.
Ist das gut?
Ich weiss nicht.
Doch all meine Freunde,
waren sich einig:

Der Weg ist besser als das Ziel“,
jenen Ort den ich erreicht,
wo die Sekunde,
der Stunde gleicht.
Doch Stunden verrannen im nu. –
Wo die Lust wohnt und der Schmerz,
dort lebtest einst auch du.

Jetzt geh ich weiter,
im Herzen allein.
Die Gesellschaft,
äuß´rer Schein.

Ich gehe frei von allen Ketten,
will neue Herzen stehlen!
Doch zunächst,
ich kann es nicht verhehlen,
muss ich durchs Tal mich quälen.

Wo Salz und Wasser sich vermählen,
im Tal aus Schmerz und Tränen,
dort will ich mich heut wähnen,
wo Tage nichts mehr zählen.

Sonntag, 26. Mai 2013

Sonntag, 19. Mai 2013

Beziehungsweise

Innenleben einer Wand

In der Wand
lebt ein Mann
eine Frau
an der Hand

Mann und Frau
sie sind eins
in der Wand
ohne Reim

Und so sind sie
dort schon lange
in der Wand
ohne Bange

Bis sie bröckelt
und stürzt ein
werden sie
beisammen sein

Samstag, 4. Mai 2013

Menschenwürde


Menschenwürde,
Menschenrecht,
wenn man sie nimmt,
geht es uns schlecht.

Hat also einer vor sich acht,
hat er dies innigst Recht bedacht.

Und so ist denn,
auch sein Lohn,
die freie Wahl,
einer Option.

Doch akzeptabel muss sie sein,
sonst ist der Trick von vornherein,
nichts mehr als ein Theaterspiel,
und dies ist nicht des Menschen Ziel.


vgl.: Schaber, Peter: Instrumentalisierung und Würde. mentis Verlag GmbH: Paderborn, 2010. 
Kap.2, S. 41-63
(Quellenangaben sollte man ja heutzutage nicht vergessen...)

Samstag, 27. April 2013

Seltene Lebewesen I

Der Rollende Furz auf der Gardinenstange

 

Ein Aufruf zur Besinnung 

Obwohl er nach wie vor ein häufiger Besucher in deutschen Haushalten ist, bemerken heute nur noch wenige Menschen seine An- bzw. Abwesenheit. Die Rede ist vom berühmten Rollenden Furz auf der Gardinenstange. Warum der Rollende Furz sich immer ausgerechnet dann die Gardinenstangen der Nation für sein graziles Ballett aussucht, wenn wir gerade in einem Raum sitzen und nichts mit unserer Zeit anzufangen wissen, ist Forschern auch heute noch ein Rätsel. Fakt ist aber, dass der Rollende Furz aufgrund der medialen Ablenkung von Handys, Computern und internetfähigen Fernsehapparaten immer seltener in Erscheinung tritt. Da Forscher seine tanzartige rollende Bewegung mutmaßlich für ein Paarungsritual halten, sei davon auszugehen, dass der Rollende Furz auf der Gardinenstange stark vom Aussterben bedroht ist, da sein natürliches Paarungshabitat von uns Menschen immer mehr bedrängt wird.

Darum hier der Appell an alle:
Schmeißt eure High-Tech-Glotzen aus dem Fenster, spült eure Handys im Klo runter - wenn ihr Besitzer eines Hosentaschen-Schokotafel-Modells seid, halbiert es bitte vorher (sonst ist das Klo futsch) - und bearbeitet euren PC mit einem starken Elektro- oder Permanentmagneten. Auf das wir alle wieder friedlich gelangweilt im Zimmer sitzen können und dabei dem Rollenden Furz auf der Gardinenstange die Aufmerksamkeit zuteil werden lassen, die dieser treue kleine Kerl verdient. Auch wenn er nicht zur "Charismatischen Megafauna" gehört.

Samstag, 20. April 2013

Von Stöcken und Steinen


Stock und Stein

Stock und Stein
Nichts und Sein
Wort und Tat
Frage und Rat

Stock zerbrochen
Sein erloschen
Wort entleert
Rat verkehrt

Stein zu Staub
Nichts zum Tausch
Taten begangen
In Fragen gefangen

Samstag, 13. April 2013

Zeitungsartikel II

Wahnsinn im Sonderangebot!

Philosophisches von E Stainless Brick E


Wahnsinn? Ja dann bitte gleich drei Pfund! Heute ist Badetag.


Hach ja, für manche Menschen muss das Leben so einfach und schön sein. Sie müssen sich nicht beschäftigen mit den Abgründen der menschlichen Psyche. Sie sehen nicht das Unrecht welches jede Sekunde auf andere Menschen hernieder bricht. Und so erkennen sie auch nicht, dass zwischen ihrem schönen Leben, den Abgründen und den Leidenden eine stringente Verbindung besteht. Aber ich will nicht wie schon unzählige Male vorher den Moralapostel spielen müssen. Das macht irgendwann auch keinen Spaß mehr. Lieber selbst doof werden, ja das wäre doch mal was...
Aber wie stellt man das an, wenn man zwecks Geld, Zeit und Lustmangel nicht in den Genuss des Fernsehens, der Volksverblödungsdroge Nummer Eins, kommen kann? Schwierig schwierig... Hm, da ich selbst mit Nummer Zwei, dem Alkohol, verspielt habe, da mein Magen mich vehement unfreundlich darauf hinweist, das er es nicht mehr toleriert diese für ihn scheinbar hochgradig giftige Substanz verdauen zu müssen. Und das obwohl der Gruppendruck auf Partys und in Kneipen oft so unerträglich hoch wird, dass man sich fast schon mit Händen und Füßen gegen die fremdinduzierte – von der Alkohollobby angefeuerte – Drogeneinnahme wehren muss... aber ich will ja nicht predigen. Was bleibt mir da also noch übrig? Kopf in die Plastiktüte? Kopf vor die Wand? Oder Kopf unter die Rüttelplatte? … Naja wie du geneigte_r Leser_in schon sehen kannst, irgendetwas mit Kopf muss es wohl sein, dumm wird man schließlich nicht von einem Tritt in den Allerwertesten... wenn‘s so einfach wäre...
Vielleicht sollte ich es mal mit einem Besuch beim Kopfdoktor versuchen, habe gehört der verschreibt gerne auch mal Pillen, die einen auf den geistigen Stand eines Geranienkastens bringen. Ja, Geranien sind schon wahrlich keine sehr schönen Blumen. Und da das Äußere in dieser Gesellschaft so viel zählt, sind sie sicherlich auch ziemlich dumm, schließlich wurden sie in der Schule immer gemobbt und konnten so nichts lernen. Oder so ähnlich... Aber eigentlich will ich auch gar nicht zum Kopfdoktor, die Gefahr wäre viel zu groß, dass er mich als geistig gesund einstuft und mir obendrein mitteilt, ich hätte Recht mit meiner ständigen Unzufriedenheit! Das würde ich niemals ertragen!
Da bleibe ich lieber eingebildet wahnsinnig. Wahnsinn ist ja heute eh nichts schlechtes mehr. Die Leute sind waahnsinnig erfolgreich, waahnsinnig reich, waahnsinnig intelligent, waaaahnsinnig waaaahnsinnig lustig *gähn*. Der Wahnsinn ist heute jedenfalls positiver konnotiert denn je! Heath Ledger wurde vor seinem Tod berühmt durch seine Rolle als wahnsinniger Joker, der Batman jedes Mal dumm aussehen ließ (was aufgrund der kindischen Verkleidung eigentlich kein Kunststück sein sollte). In unserem Streben zum Wahnsinn, haben wir uns letztendlich sogar das größenwahnsinnigste System der Geschichte zusammengebastelt: ein wenig Narrenfreiheit hier, ein bisschen mediale Verdummleumdung dort, grenzenloses Wachstum (Achtung Treppenwitz! [jetzt sogar mit ‚grenzenlosem‘ Fall]) und natürlich der Klassiker des Wahnsinns: Arbeit für Alle durch technischen Fortschritt *lachmichtot*. All das garniert mit Umweltzerstörung, Ausrottung von Tieren und Menschen (warum eigentlich Menschen extra zählen, sind doch seit Aristoteles auch nur noch staatenbildende Tiere), Verelendungsangst und last but not least, der schier unlösbaren Frage, wer als nächstes aus DEINER Lieblingsshow fliegt. Als Show gelten für mich die einschlägigen Fernseh- (mir fällt einfach keine Endung ein die abwertendgenug ist), der Politikzirkus (immer wieder frustrierend komisch) und die modernen triebbefriedigenden Ersatzreligionen im Bereich Sport (Olympia, Fußball, Football, Poker/Dart/Kampftrinken... [*seufz* sowas als Sport zu bezeichnen] etc.). Ok, soviel zum Dressing unseres ‚wahnsinns‘ Salates, da haben wir ihn nämlich komplett. Und nun...
Moment! Es könnte doch sein, dass das wir es hier mit einem inhärenten Prinzip zu tun haben.
Möglicherweise lag ich zu Beginn ja falsch, die Menschen sind gar nicht so dumm (oh Menschheit deine Ehre ward errettet...). Vielleicht ist es in Wirklichkeit so, dass die glücklichen Menschen nur Wahnsinnige sind, die ihre kollektive, systemverursachte Geisteskrankheit ausleben. 

[Stimme aus dem Off: „Ok, ich möchte aber festhalten: Wahnsinn schließt Dummheit nicht aus!“ – hm... dann vergesst das mit der Ehre wieder...]
Das ist kaum zu ertragen, die Welt beherrscht und besiedelt von Geistesgestörten. Nichts könnte uns noch retten, selbst die Kopfdoktoren gehören zum wahnsinnig gut verworrenen System. Was bleibt einem zu tun als letzter unversehrter Mensch? Wie kann man darauf hoffen selbst noch verrückt zu werden und am kollektiven Wahnsinn teilhaben zu können, wo doch nun offensichtlich ist, dass man seine bisher selbst diagnostizierte Verrücktheit immer falsch verstanden hat? Das Wissen darum, scheinbar als einziger gegen den Wahnsinn immun zu sein, ist unerträglich. Eine der perfidesten Strafen, die sich die Schöpfer der Hölle, wie sie da im Vatikan sitzen (und die waren ja nun wirklich sehr kreativ in ihrer Hochphase!), hätten erdenken können. Sich selbst als einzig Gesunden unter einem Konglomerat sich lebendig verbrennender Wahnsinniger zu erkennen. Da bekommt das Wort Burnout eine völlig neue Bedeutung. – Außerdem zeugt die Vorstellung insgesamt von einem leicht wahnsinnigen Ego, was wiederum Beleg dafür sein könnte, das man selbst doch nicht so immun ist wie man glaubt, was wiederum für die These alles-durchdringenden-Wahnsinns spricht –. 

Was bleibt also?
Die letzten Anstrengungen bevor auch mein Geist vom Wahnsinn zerfressen werden wird, sollten all jenen, die sich sonst noch als diesem Moloch hilflos ausgeliefert erkennen, Hoffnung geben. Ich wünsche mir für sie einen Platz außerhalb dieser wahnsinnigen Welt. Möglicherweise müssen sie sogar aus einem verrücktgewordenen Universum gerettet werden ... . Es bedarf eines Ortes der abgegrenzt ist von dieser sterbenden Welt. Ein Ort an dem sich der Wahnsinn nicht weiter verbreitet. Quarantäne ist das Gebot der Stunde! Da fällt mir etwas ein: Man müsste sich - ich habe das mal irgendwo in einem wahnsinnig*stöhn* (Jetzt reichts aber langsam mit den wahnsinnigen (nein!) Wortspielen!) guten Buch gelesen - ein umgekrempeltes Haus bauen, um den Wahnsinn dieser Welt darin auf ewig einzuschließen. So kann man bei Bedarf einfach aus der Welt hinaus treten, die Tür hinter sich schließen und den Wahnsinn für einige Zeit hinter sich lassen. Gestärkten Geistes kann Mann oder Frau sodann wieder hineintreten in die Welt des Wahns, und man weiß nun:


„Alles nur ein böser Traum,
in dieser Welt aus Zeit und Raum.
Eingeschlossen in ein Haus,
um den Wahnsinn ists gebaut,
für alle Zeit sei er gebannt,
wir hoffen er kommt nie hinaus,
der Schrecken den wir einst gekannt.
Ob nun die Welt oder der Raum
ein Traum sind,
sollst du selbst entscheiden.
Ich werd mir nun die Worte sparen
und weiteren Wahnsinn vermeiden.“


Kann man ja mal so einfach so mal so drüber nachdenken … so.
Weisste so Alte_r! (Gendern ist wichtig!)
Junge! Mädchen! Mann! Frau! MENSCH!

Freitag, 5. April 2013

Wer wir sind


Wir sind Individuen,
doch wir sind auch Kollektiv.
Wir sind alle gleich,
doch wir folgen Wenigen.
Wir bleiben wir selbst,
doch wir passen uns an.
Wir sind natürlich,
doch Künstlichkeit ist unser ständiger Begleiter.

Wer sind wir? 

Sonntag, 31. März 2013

SMS Liebe


Die Liebe will gemeinhin immer sehr viel. 
Sie will die Welt verschenken, Kriege beenden, Menschen vereinen, Nähe, Vertrauen, Emotionen, Blumen, Frühstück am Bett und so weiter und so fort..

Aber manchmal, wenn sie es gut meint, begnügt sie sich auch mit 150 Zeichen...


SMS Liebe

Der Mond scheint,
sternenklare Nacht.
Ich schau ihn an,
hoff das er dich bewacht.
Drum schlafe schön,
und schlafe tief,
und sei gewiss,
das ich dich lieb.


Dienstag, 26. März 2013

Frühlingsanfang

mit ohne Verstand

Der Körper will ein kaltes Bier,
der Wille sagt: "Das rat ich dir".
Doch irgendetwas sagt da nein,
es wird wohl der Verstande sein.

Verstand und Pflicht die beiden Freunde,
sie sperren uns in enge Zäune.
Doch schenken sie auch dann und wann,
ein Glück wies niemand anders kann.

Freitag, 22. März 2013

Ökodiktatur ?



Teil I
Man hört wohl dieser Tage,
so einiges an Klage.
Doch dieses neue Wort,
scheint mir schon sehr bigott.

Von Ökodiktatur,
von Wohlstand ist die Rede.
Doch scheint´s Klaviatur,
für eine andre Fehde.

Wenn man schon spricht von Diktatur,
so sollte man erkennen,
das Kapital zieht seine Spur!
Wer würde sie verkennen?

Die Diktatur des Kapitals,
so weit will ich nicht gehen.
Doch denkt ruhig dran,
denn sie verkaufen,
stets auch Menschenleben.

Und wer sich dünkt so frei und wild,
auch der wird mal erkennen,
ohne Arbeit ohne Moos,
wird’s Leben schnell zum Rennen.

Wirtschaft ist kein Wunschkonzert!“,
wer würde das bestreiten?
Doch Wachstum und Kapitalismus,
lässt unsre Umwelt leiden.

Drum hassen die Gewinner,
des Geld- und Machtsystems,
was ihren Platz bedroht,
jetzt gänzlich unverfemt.

Denn grenzenloses Wachstum,
ist der Natur sehr Fremd,
und klar haben sie Angst,
dass jeder das erkennt.

So ist die Ökodiktatur,
ein Kampfbegriff der Gleichen.
Die Zukunft scheint ihnen egal,
sie muss dem Ego weichen.

Mensch und Umwelt wird verrechnet,
Umtausch diesmal ausgeschlossen.
Denn Gebrauchtes – wie man weiß –
wird entsorgt nachdem's genossen.

Dienstag, 19. März 2013

Zeitungsartikel

Kontaktanzeige eines Abgeordneten

Nur vielleicht Ernst gemeinte Beziehungssuche
von Rabeck Stelai Sines


Jetzt fragst du dich sicherlich: “Höööö. Warum
schreibt der da ne Kontaktanzeige rein? Kriegt
der dafür auch noch Kohle oder was?“
Ja, nee! Ich mach das hier für umsonst, da darf
ich das! Glaubt jetz eh wieder keiner. “Umsonst
macht doch hier keiner mehr was!“ Doch! Der
ganze Ruhm, die Macht, das Geld, die Frauen...
kann ich drauf verzichten... was ist das schon.. ja
was ist das? Hm? …..
„Schön“! Ja genau! Das ist *Schöön*... *wäh!*
und darauf hab ich ja mal überhaupt keinen
Bock! Würde mir meine ganze Unzufriedenheit
kaputt machen..! Ja klar andere “Künstler_innen“
machen das ja auch nicht so.. die nehmen was
sie kriegen können, aber die brauchen auch keine
Unzufriedenheit, die sind halt einfach kreativ
und denken sich mal eben so was gutes aus, sind
eben ganz “Künstler_innen“. Aber auf Kreativität
habe ich echt keinen Bock! Viel zu anstrengend!
Da verzichte ich lieber gleich auf den ganzen
Zirkus. Unzufriedenheit ist ein viel effizienterer
Antriebsquell. Und die Realität macht mich voll
und ganz unzufrieden genug. Reicht vollkommen
aus die Realität... ja W-I-R-K-L-I-H-I-C-H!
Ich bin zufrieden mit meiner Unzufriedenheit.
Und? Bist auch du Unzufrieden!? Dann triff
mich zum gemeinsamen Unzufrieden zufrieden
sein, erreichbar unter der Nummer 01627-Knäckebrot.
Zusammen werden wir mit unausgeglichener
Harmonie die Welt zum Ist-Zustand
zurückverändern und nebensächlich den ausgestorbenen
Dodo mittelfristig tatsächlich erhaltenswert
machen.


In gelangweilter Erwartung,
dein und mein
pares inter pares

Mittwoch, 30. Januar 2013

Jagd, Flucht und Verzweiflung

Der Punkt am Ende

Das Ziel erreicht
Den Kampf verloren
Schlachten gesehen
Kriege geboren

Berge erstürmt
Flüsse gequert
Meere gekreuzt
Vorm Abgrund getürmt

In den Himmel gesehen
nur Wolken und Sterne
Menschen gekannt
mal nah mal von Ferne

Nach unten geschaut
Auf Spuren und Schritte
Was leben bereit hält
auch Stiche und Schnitte
tief unten im Abgrund
blickt Es dich an
Es lächelt –
und es schreit dich an

Blickt dir ins Gebein
unter die Haut
Du wirfst einen Stein
Du hast dich erschaut

Dort unten – da bleibt es
du darfst wieder hoch
doch du weißt, deines Lebens
wirst du nicht mehr froh

Denn du musstest Einsehn
Es – warst du selbst
was du dachtest zu wissen
sahst es zerschelln

Nun lebst du allein
es fällt dir jetzt auf
das Glück das du hattest
entpuppt sich als Rausch
als Trug und als Schatten
es sollte nicht bleiben
du kannst es nicht halten
nur Wahres soll bleiben

Und wahr ist die Wüste
die du erschufst
es kommt niemand mehr
auch wenn du rufst

Der Abgrund bleibt treu
auf Schritt und Tritt
vertreibt deine Träume
Hält dich im Glied

Nun suchst du ehrlich
nach einer Oase
wenn du sie findest
sie dreht dir die Nase

...