Samstag, 11. Januar 2014

Wie ein Baum

Wir wachsen,
mit den ersten Jahren,
in die hohe Weite.
Später dann,
mit dem Erfahren,
kommt des Lebens Breite.

Mit Borke,
dick und grob gefurcht,
rüstet uns das Leben.
Im Schutze dieses Zauberwalls,
den Himmel wir erstreben.

Die Krone setzt der Geist uns auf,
mit Zweigen, Blättern, Knospen.
Die Blüten duften königlich,
die uns Vernunft lässt kosten.

Die Frucht verheißt den Samen dann,
der uns vom Leid befreit.
Das neue Leben bricht den Bann,
vorbei ist unsre Zeit.


Dienstag, 7. Januar 2014

Der Sturm im Wasserglas - Neujahrszyklus IV

4
Was bleibt von diesem ganzen Streben?
Wolf und Fuchs sie sind ein Wesen.
Zwei Räume eines verwinkelten Baus,
dort ist auch eine Seele zu Haus.

Teil eines Charakters.
Teil dieses Sturms.
Sobald er sich legt,
Alles von vorn.

Man setzt seine Schritte,
mal hierhin mal dort.
Sie tragen uns,
zurück nach Haus,
und auch wieder fort.
So wünschen wir uns,
ein frohes Jahr.
Ganz so als ob es,
schon immer so war. 

Dann gehen alle ihren Weg,
verlieren um zu finden.
Nicht Tunnel, Brücke oder Steg,
wird sie wohl je verbinden.

Sonntag, 5. Januar 2014

Der Sturm im Wasserglas - Neujahrszyklus III

3
So liegt man im Bett,
Stunde um Stunde.
Wälzt alte Fragen,
Runde um Runde.

Ein gutes Jahr?
Eine neues Leben?
Dreihundert und fünfundsechzig Tage,
um weiter nach den Sternen zu streben.

Zu lange ein Wolf?
Das einsame Leben genossen?
Wie lange schon Fuchs?
Wann wird man vom Jäger erschossen?

Das Jahr überlebt.
Doch zu welchem Preis?
Die Schäfchen gehütet,
der Wolf wurde leis.

Die Arbeit geschrieben,
der Fuchs hat brilliert,
Herbert Marcuse,
wär fasziniert.

Politische Fehden,
sie blieben nicht aus.
Wölfe und Wiesel,
spieln Katz und Maus.

Manchmal führen?
Manchmal folgen?
Manchmal rebellieren!

Konfuzius sagt:
Wer Muße hat,
soll dienen und studieren.


Freitag, 3. Januar 2014

Der Sturm im Wasserglas - Neujahrszyklus II

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Zerstörung lag auf diesem Pfad.
Zerstörung die das Leben gebar.
Und nach dieser letzten Nächte wildem Streben,
beginnt das Wasserglas zu beben.

Wellen brechen sich am Rand,
können nicht hinaus.
Heben sich dann in der Mitte,
plötzlich gänzlich auf.

Doch der Friede trügerisch,
die Wellen überlagern sich.
Die Masse brodelt,
droht das Glas zu sprengen.
Gefühle und Gedanken,
wolln nach Außen drängen.

Finden keinen Weg,
kein Ventil ist da.
Einsam und beengt,
viel und doch nichts war.


Donnerstag, 2. Januar 2014

Der Sturm im Wasserglas - Neujahrszyklus I

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Jahre vergehen,
mit Freude und Leid.
Fragen entstehen.
Alle Wunden heilt die Zeit.

Zwischen den Jahren,
reichen wir uns die Hände,
heben die Gläser,
Alles findet ein Ende.

Und Alles,
beginnt auch von vorne.
Die Zeit treibt uns alle weiter! –
Gefundene wie Verlorne.

Immer vorwärts auf dem Pfad,
den das Leben schreibt.
Und jedes neue Jahr,
seine Blüten treibt.