Mittwoch, 27. November 2013

Schattierungen


Schwarz oder Weiß.
So einfach zu fassen?
Rot oder Grün?
Abgrenzung schaffen!

Jede Grenze,
klar gezogen,
trennt was doch gemeinsam ist.
Der sanft geführte Übergang,
statt ihm klafft ein weiter Riss.

Dort im Schatten aller Dinge,
tief im Herzen der Fraktur,
zeigt sich uns ein Farbenspiel,
liegt im Dunkeln eine Spur,
liegt Unendlichkeit verborgen,
bereitet Philosophen Sorgen.

Hinter diese seichten Grenzen,
blickt sonst kaum ein lebend Mensch.
Weil er lieber sicher wohnt,
weil er ihren Reiz verkennt.

Die Schattierung wird gesehen,
flüchtig im Vorübergehen,
doch bleibt die Tiefe unerkannt,
verbirgt sich wacker dem Verstand.

Leidlich bleibt der Blick der Welt,
eng und klein und stets verstellt.


Montag, 4. November 2013

An Jemanden - Das lyrische Ich



Trage mich weit fort von hier.
Nimm mich mit ans Meer.
Zeig mir wo die Berge stehn.
Es dürstet mich so sehr.

Einsamkeit ist ein Gefängnis,
von kaltem, moosbeflecktem Stein.
Tief im dunklen Herz der Erde,
gräbt man sich ganz langsam ein.

Kein Gesicht und keine Stimme,
seien sie auch noch so süß.
Bricht den Bann und sprengt die Ketten,
die ich selbst im Fels einließ.

Das Dunkel in mir nach Außen gekehrt,
verlor ich fürs Lieben jeden Wert.
Denn hinter der dünnen Fassade,
erkennt man, von nahem, die schlechte Scharade.

Der Abgrund schreckt die meisten ab,
statt einer Oase, ein tiefes Grab.

Drum muss ich gehen, muss vergessen, kann nicht ewig warten.
Will nicht finden, will nicht bleiben, hab schon gelitten auf diese Arten.
Nicht haften, nur laufen, so weit meine Füße mich tragen,
durchs Dunkel, durchs Lichte ... Ach irgendwann!
Ich kann es kaum erwarten.