Dienstag, 18. Oktober 2011

Gedanken

Gedanken

Gedanken sind so unbeständig
Worte sind dagegen endlich
Meere neben festem Land
Inseln schön und ungekannt

Worte solln die Seele zeigen?
Hört und liest man innres Leiden?
Sturmgebraus und Meerestoben
sind Unterwasser aufgehoben

Dort Unten in des Meeres Fundament
beginnt ein Beben, zwei Gedanken sind sich fremd
wärends nun unten kocht und brodelt
beginnt des Meeres Stimm' zu toben

Der Worttsunami türmt sich auf
Sinnenwind peitscht ihn hinaus
Hinaus zur Welt die er ertränkt
der Menschen Selbstbewusstsein kränkt

Danach ist er sehr schnell verschwunden
hört nichts von all dem Leid der Leute
noch ihrer ach so wichtgen Freude
So wird sein Schaden überwunden
Doch er ist eh schon lang verschwunden

Denn dieser Wellenberg war nur
ein kleiner Teil des tiefen Meeres
Seiner chaotischen Natur
Ein Krieger seines Wellenheeres


Sonntag, 9. Oktober 2011

Wenn das Leben zum Rennen wird

Wenn Menschen gezwugen sind vor etwas weg zu rennen ist das nie sonderlich gut. Am schlimmsten ist es aber wenn sie vor sich selbst wegrennen, weil man das Rennen am Ende immer verliert. Der Fluchtpunkt ist die Stelle an der man sich eingesteht das es so nicht weiter gehen kann. Das erfordert Stärke. Stärke die ich bewundere..



Fluchtpunkt

Rennen! Rennen immer weiter!
Feiern! Tuen! Bloß nicht scheitern!
Du gehst Treppen, du steigst Leitern,
tust das wohl dich zu erheitern

Arbeit, Schaffen alles Lenken
Zeit ist kostbar, nichts verschenken!
Keine Ruhe. Keine Muße.
selbst im Schlaf tust du noch Buße

tust das wohl weils dir Spaß macht
tust es weil du hast die Kraft
tust´s nicht weil du am Abgrund stehst
tust´s nicht weils gegens Ende geht

und obwohl du strahlst vor Kraft
denke ich du bist nicht Froh
und obwohl du mit mir lachst
seh ich nur die große Show

Kannst kaum stehen, Hände falten
Kannst´s kaum mit dir allein aushalten
nicht Ruhe den Gedanken geben
da sie sich sonst im Kreis bewegen

so rennst du fort und stellst dich nicht
hast Angst das du vielleicht zerbrichst
die Welt die sieht nur deine Show
und denkt du wärest wirklich Froh

Drum lässt du niemand an dich ran
Niemand dich verletzen kann
doch siehst du nicht das so die Zeit
auch deine Wunden niemals heilt

Denn das Leben auf der Flucht
Wird so zur eigenständgen Sucht
Wird zum Selbstzweck bis zuletzt
du deinen Schritt gen Abgrund setzt.
Die Angst sie wächst mit jedem Tag
verfolgt dich so bis in den Sarg

Der Mut den du bisher bewiesen
Lässt mich hoffen auf dein Wohl
Deine Wahrheit kannst du finden
Doch stelle dich, sonst ist sie hohl

Leere Worte gibts genug
Hülsen ohne Sinn und Grund
oh so viele viele Sätze
Lügen auf dem Erdenrund

Drum Prüfe ehrlich jedes Körnchen
auf seinen innersten Gehalt
ohne Angst und ohne Haften
nimm dir nur Ruhe, nimm dir Zeit

Donnerstag, 6. Oktober 2011

lang lang ist´s her

Tja, der Sommer ist so gut wie vorbei. Ich hatte viel Zeit und Anlass zu schreiben und ich denke es ist mal wieder Zeit was Neues zu posten. 
Weils mittlerweile auch recht viel geworden ist was ich so verfasst habe, poste ich heute gleich mal zwei Sächelchen.
Das Erste ist ziemlich neu, das Zweite schon etwas älter. Wo das Erste einfach nur versucht einen Einblick in das Gefühl der Hoffungslosigkeit zu geben, was wohl viele Menschen spontan auch mit der Farbe Schwarz verbinden würden, ist das Zweite eher eine Beobachtung -vielleicht für manche auch eine Belehrung- von dem, was Menschen alltäglich tun, was sie glauben und viel wichtiger, was sie meinen sein oder tun zu müssen um sich ihrer eigenen Existenz zu versichern. Exemplarisch sei dafür auch die Ausrede:"Ich kann nix dafür so bin ich eben...", die man immer wieder hört und die ich nicht gelten lassen kann, da ich das Gehirn für ein durchaus wandlungsfähiges Konstrukt (--> siehe Konstruktivismus) halte, auch wenn diese Fähigkeit zur Veränderung mit dem Alter immer schwächer werden mag...

numero un:


Schwarz

Niemand ist da
man hält sich schadlos
Keiner sagt: "ja!"
ich bleibe ratlos

Freundschaft ein Wort
Zeit heilt Verblendung
Liebe ist Mord
Herzen zur Pfändung

Arm und Verlassen
Nächtens im Dunkeln
Zahl ich die Raten
für meine Taten

Habe geliebt
Habe getrunken
Habe geopfert
Habe gefunden

Bin nun verlassen
Bin nun verloren
Bin nun verrottet
Bin nun verdorben

Will nichtmehr grübeln
Habe es satt
Will einen Gegner
setz ihn Schachmatt

Kann nicht mehr Trinken
selten gut schlafen
sehe der Menschen
lieblose Taten

der treuste Begleiter
ist mir der Schmerz
bort er sich doch ständig
in Magen und Herz

Einfach gut Leben
welch hehrer Traum
kaum bin ich Sorglos
entpuppt sich´s als Traum



,numero deux:

Identität

Identität der Schattenhauch
den jeder will
und keiner brauch

sie ändert sich
auf Schritt und Tritt
und nimmt
was schön und schlecht ist mit

Trotzdem denkst du das du bist
und weisst nicht mal was morgen ist
ob du dann mehr ein andrer wardst
und so etwas in dir erstarb

Wenn du erwachst aus tiefem Traume
ist dann nicht fort aus jenem Raume
der der sich ins Bett gelegt
denn jener der dort nun ersteht
hat doch über des Traumes Wege
manch Eigenschaften abgelegt

so ändern wir uns jeden Tag
wie mans auch immer drehen mag
bist du nichtmehr der selb' wie einst
auch wenn du dir gleich wohl so scheinst

Hattest doch Träume hehre Ziele
geblieben sind davon nicht viele
hattest eine andre Haut
andre Dinge warn vertraut

Leben leuchtets dir nun ein
ist nichts als ausgehöhlter Schein
leer füllt er sich zwar immer neu
doch bleibt er sich nicht selber treu

doch diese Wandlung schon erkannt
der erste Schritt ins neue Land
denn wenn man eh ein anderer ist
musst du nicht bleiben wie du bist

du kannst dich ändern
kannst es schaffen
kannst das Glück
zum Ziele machen

jeden Tag ein kleines Stück
gehst du ohne Blick zurück
den Weg der dich zum Frieden führt
zur Ruhe die dir auch gebührt

 viel Spaß beim lesen und nachdenken